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DICHT UND DICHTER

Am liebsten sind wir bei schönem Wetter unterwegs. Sollte es aber mal regnen, wollen wir natürlich vorbereitet sein. Eine wasserdichte oder wasserabweisende Jacke muss her. Doch welche Jacke eignet sich eigentlich wofür und wo liegen die Unterschiede?

Text: Ralf-Stefan Beppler, Wandermagazin

Wasserfest und atmungsaktiv

Eine absolut wasserdichte Jacke ist auf Tour ein Segen, weil sie vor Nässe und Auskühlen schützt. Der Nachteil: Bei einigen Produkten kann es innen schnell schwitzig werden. Möchte man eine wasserdichte Jacke kaufen, ist es also auch wichtig, auf Atmungsaktivität zu achten. Hier kommen sogenannte Hardshells zum Einsatz, d. h. wasserdichte und atmungsaktive Membranjacken. Bei Hardshells gibt es zwei Technologien am Markt; beide setzen ein Partialdruckgefälle zwischen der Innen- und der Außenseite der Jacke voraus.

Mikroporöse Membranen
Sie haben mikroskopisch kleine Poren, die so klein sind, dass sie die „großen“ Wassermoleküle abhalten, aber so groß, dass die „kleineren“ Wasserdampfmoleküle hindurchkönnen. Das wird als Atmungsaktivität bezeichnet. Mikroporöse Membranen haben drei Nachteile:

  1. Sie sind anfällig. Dehnen sich die Membranen, dann dehnen sich die Poren mit und können Wassermoleküle durchlassen.
  2. Sie funktionieren (atmen) im trockenen Zustand besser. Der Oberstoff sollte also gut imprägniert sein, damit Wasser abperlt.
  3. Sie können verstopfen und ihre Atmungsaktivität verlieren. Sie dürfen deshalb nicht in die chemische Reinigung. Je nach Grundmaterial, etwa ePTFE, können sich die Poren durch Körperöle und -fette oder Salze (im Schweiß oder Meeresluft) vergrößern und Wasser durchlassen. Deshalb gilt grundsätzlich: Hardshells sollten regelmäßig gewaschen werden.

Geschlossenzellige Membranen
Sie funktionieren nach dem Osmose-Prinzip. Die Wassermoleküle lagern sich an der Membran an und werden „huckepack“ durch das Partialdruckgefälle durch die Membran gedrückt. Diese Membranen sind sehr robust, können elastisch sein und widerstehen auch einer chemischen Reinigung. Und je nasser das Umfeld, desto besser funktionieren sie.

Nur wasserabweisend, aber klimakomfortabler

Für zeitlich überschaubare Aktivitäten und trockene Tage braucht es keine Hardshells. Softshells ohne Membran, gewachste Baumwollmischgewebe oder dünne Windbreaker sind kurz- und mittelfristig wasserabweisend, lassen aber mit der Zeit Nässe hindurch. Auf längerer Tour sind sie eine Alternative, sollten aber durch eine wasserdichte Jacke aus dem Rucksack notfalls ergänzt werden können. Der Klimakomfort durch ihre höhere Atmungsaktivität ist deutlich besser. Und sie haben jeweils weitere Vorteile: Softshells sind robust (Hardface-Technologie außen), elastisch und haben eine modischere Silhouette in die Outdoor-Jacke gebracht. Membranlose Softshells haben eine bessere Atmung, ein niedrigeres Gewicht und kleineres Packmaß als winddichte Softshells mit Membran, die wärmer, schwerer und sperriger sind.

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Plant man eine längere Tour im Regen, sollte die Ausrüstung definitiv wasserdicht sein. Denn wasserdicht bedeutet, es geht gar kein Wasser durch. Selbst vor Starkregen ist man geschützt. Wasserabweisend bedeutet, dass das Wasser nicht so leicht in das Material eindringen kann, es perlt an der Oberfläche ab. Je nach Regenstärke kann bei wasserabweisenden Produkten dennoch Nässe eindringen.

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