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Bild: Kevin Ellson

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LET’S TALK ABOUT SOCKS

Socken gelten als „Mitnahmeartikel“ und werden häufig beim Discounter am Wühltisch gekauft. Wandersocken hingegen kauft man im Fachhandel – und am besten gleich mit dem passenden Wanderschuh.

von Ralf Stefan Beppler, Wandermagazin

Wandersocken sind hochfunktionelle Produkte mit vielen Aufgaben:

1. Feuchtigkeitsmanagement: Socken sollen den Fuß trocken halten. Ein feuchter Fuß ist anfälliger für Blasenbildung.

2. Reibung vermeiden: Blasen entstehen, indem sich Hautlagen durch Scherkräfte, die durch Reibung entstehen, voneinander lösen. Das Ziel ist es, die Scherkräfte zu verhindern.

3. Dämpfung: Die Polsterung in der Socke hat eine dämpfende Wirkung, entlastet und trägt so zum Wanderkomfort bei.

4. Temperaturausgleich: Ein hoher Merino-Anteil kühlt im Sommer und wärmt im Winter. Für weitere kühlende Wirkung verwendet man die „Kühlfaser“ Lyocell.

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Bild: Kevin Ellson

DIE MATERIALIEN

Früher waren Wandersocken aus kratziger Wolle. Heute sind sie aus CoolMax, Mythlan, Robur, Lumiza, Olefin oder Meraklon-Isolfil. Das sind patentierte Bezeichnungen der „Standard“-Fasern Polyester, Polyamid und Polypropylen. Synthetische Fasern sind leicht und robust, leiten die Feuchtigkeit weiter und trocknen schnell. Die Alternative sind Socken aus Merinowolle. Merino ist temperaturregulierend, kann Schweiß besser aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen, und bietet dadurch einen hohen Tragekomfort. Reine Merinosocken sind eher selten, weil Merino eine weiche Faser ist. Man stabilisiert Merinowolle durch die Beimischung von Synthetik. Sommersocken kommen dazu gerne mit einem Anteil kühlender Lyocell-Faser. Außerdem haben Socken eine geringe Beimischung elastischer Fasern wie Elastan, Lycra oder Spandex. Sie erhält die Form und sorgt für den guten Sitz. Hochwertige Sockenhersteller wie FALKE verarbeiten die Materialien in drei Lagen. Die Lage an der Haut hält diese trocken und leitet die Feuchtigkeit an die nächste Lage. Die zweite Lage nimmt Feuchtigkeit auf und transportiert sie an die dritte Lage, wo sie verdunsten kann.

DIE SOCKENPFLEGE

Socken aus synthetischen Materialien müssen regelmäßig gewaschen werden, weil Salzpartikel im Schweiß das Material verhärten. Beim Waschen dreht man die Socke am besten „auf links“, damit Salz, Hautabrieb und Dreck gut herausgewaschen werden können. Damit die elastischen Fasern nicht ausleiern, sollte die Temperatur 40 °C nicht übersteigen. Wollsocken werden dagegen seltener gewaschen. Wolle hat eine selbstreinigende und antibakterielle Wirkung und deshalb reicht es auch mal, wenn die Wandersocken „gelüftet“ werden. Auch hier gilt: auf links drehen und ausschlagen. Gewaschen werden sie bei 30 °C im Wollwaschgang mit Wollwaschmittel. Sie gehören nicht in den Trockner.

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DIE PASSFORM

Anders als Omas Socken sind Wandersocken Hightech-Produkte. Sie werden maschinell rundgestrickt, aber die Zehenbox hat Nähte. Damit diese nicht reiben, werden sie als Flachnähte verarbeitet. Die Zehenbox ist verstärkt und ebenso die Fersenkappe. An der Unterseite der Socke sorgen Air Channels für zusätzliche Kühlung. Wandersocken sind mittlerweile „anatomische“ Socken, die speziell für den linken bzw. rechten Fuß gemacht sind. Ein kleines R und L markieren den richtigen Fuß. Erfinder der Rechts-/Linkssocke ist der Marktführer FALKE. Er stellt alle Wandersocken als Rechts-/ Linkssocken her. Anatomische Socken sollen ein Verziehen (vom großen Zeh ausgehend) und eine Materialballung an den kleineren Zehen verhindern. Außerdem berücksichtigen Rechts-/Linkssocken die unterschiedliche Zehenlänge.

Ebenso unterscheidet sich die Polsterung am Mittelfuß. Die Außenseite, wo der Fuß aufliegt und abrollt, ist gepolstert, auf der Innenseite ist ein Hohlraum, der zur Ventilation genutzt werden kann. Entscheidend für die Passform ist der sichere Halt der Socke am Fuß. Zu schmale Bündchen am Beinabschluss schneiden ein und behindern die Blutzirkulation. Sind sie aber zu labberig, rutscht die Socke im ungünstigsten Fall sogar in den Schuh hinein. Gute Wandersocken verfügen deshalb über zwei stützende Zonen: ein breites Bündchen und eine elastische Stütze am Mittelfuß.

WORAUF BEIM KAUF ACHTEN?

Die Polsterung hat eine dämpfende, eine isolierende und eine blasenverhindernde Funktion. Je nach Einsatzbereich braucht man weniger oder stärker gepolsterte Socken. Marktführer FALKE hat deshalb seine Socken nach Einsatzbereich kategorisiert: Der etwas leichtere TK5 Wander ist für alle Arten von Multifunktionsschuhen und den Einsatz in flachem Gelände gefertigt. Der TK2 Explore ist für (Leicht)Wanderschuhe entwickelt und eignet sich perfekt für Mittelgebirgs-Regionen, während der TK1 Adventure stärker gepolstert und für klassische Wander- und Bergstiefel im alpinen Gelände ausgelegt ist. Für extreme Abenteuer und alpine Expeditionen ist der TK-X Expedition die richtige Wahl. Und natürlich gibt es mit Female Fit anatomisch angepasste Modelle für Frauenfüße.

Die Qualität der Polsterung lässt sich durch Umstülpen der Socke erkennen. Ein Schlingenpolster aus dicht angebrachten Schlingen kann Stöße besser abfangen als eine kleine Anzahl langer Schlingen. Auch für die Langlebigkeit ist eine hohe Schlingendichte besser. Ihre Rückstellkraft ist höher. Stark beanspruchte Stellen wie Ballen und Ferse sollten mit einer robusteren Schlingenkonstruktion verstärkt sein. Idealerweise werden Wanderschuh und Socke zusammen gekauft, denn je nach Polsterstärke kann sich die Schuhgröße verändern. Außerdem gibt es spezielle Socken für unterschiedliche Schuhkategorien. Sie unterstützen jeweils den Wanderschuh mit speziellen und aktivitätsangepassten Polsterungen und Höhen.

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DIE FAUSTREGEL

Socken werden entsprechend der Fußgröße gekauft, der Schuh eine Nummer größer.

Und noch etwas: Gute Sockenmarken haben kleine Größenschritte, damit die Socken auch optimal passen.

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