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DIE 3. LAGE - MEHR ALS HARDSHELLS

Die 3. Lage gilt als „Königsdisziplin“ im Bekleidungssystem. Hersteller bewerben Jacken so prominent wie kaum ein anderes Produkt und Verbraucherinnen und Verbraucher zahlen einen Großteil des Bekleidungsbudgets für eine Jacke. Das Angebot umfasst dabei weit mehr als Hardshells.
von Ralf Stefan Beppler

Produkt-Highlights

Die winddichte, wasserdichte und atmungsaktive Jacke – auch Hardshell genannt – gehört zur Standardausrüstung. Wir haben sie dabei, weil wir uns notfalls gegen die Witterung schützen wollen. Dazu gibt es unzählige hochwertige Membranen auf dem Markt, ebenso wie wasserdichte mikroporöse Beschichtungen. Eine Jacke gilt nach DIN als wasserdicht ab knapp unter 1.500mm Wassersäule. Dabei ist die Wassersäule eine Maßeinheit zur Angabe von Druck und gilt als Referenz für die Wasserdurchlässigkeit des Materials. Sie gibt an, welchem Wasserdruck das Obermaterial der Jacke standhalten kann, ehe Wasser durchdringt. Je höher der Wert, desto dichter das Material. Für Outdoor-Aktivitäten ist 1.500mm Wassersäule viel zu niedrig. Eine Funktionsjacke sollte deshalb, mit Reserve, mindestens eine Wassersäule von 10.000mm haben. Sie braucht aber auch nicht wesentlich mehr. Eine Jacke kann nicht doppelt oder dreifach dicht sein.

Hardshells sind auch zuverlässig winddicht. Bei der Atmungsaktivität gibt es hingegen häufig Enttäuschungen. Was im Labor „at-met“, wird im Einsatz häufig als viel zu gering wahrgenommen. Schnell steht man „im eigenen Saft“, weil man mehr schwitzt, als die beste Jacke nach außen bringt. Schnell merkt man: Ventilation ist die beste Atmungsaktivität.

Dazu kommt, dass wir die wenigste Zeit draußen eine absolut wasserdichte Jacke benötigen. Wir sind am liebsten draußen, wenn es trocken ist und die Sonne scheint. Eine leichte, wasserdichte Jacke, die nur bei Bedarf aus dem Rucksack geholt wird, reicht meist aus.

Softshells sind hier ideale Jacken. Sie sind per definitionem nicht wasserdicht, können winddicht sein, aber auch das ist eher hinderlich, wenn man ans Lagensystem denkt, da man im Notfall die Hardshell nicht über eine Membran-Softshell ziehen kann.

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Softshells sind vor allem hoch atmungsaktiv, elastisch, robust und stark wind- und wasserabweisend, sodass sie für gut 80% der Aktivitäten passend sind. Ideal sind Webwaren, die eng gewoben sind und ohne Beschichtung und Membran auskommen.

Wichtiger als Nässeschutz ist häufig ein effektiver Windbreaker. Das sind extrem leichte Jacken (um die 100 Gramm), die so klein sind, dass man sie in der Hosentasche dabeihaben kann. Windschutz ist wichtig, weil ein schweißnasser Körper den Wind als Windchill wahrnimmt und die gefühlte Temperatur deutlich unter der realen Temperatur liegen kann. Das führt zu Leistungsabfall bis hin zur gefährlichen Hypothermie (Unterkühlung) – und das kann auch bei Temperaturen im Plusbereich passieren.

Baumwoll-Mischgewebe, meist aus 35% Baumwolle und 65% Polyester, sind meist auch ausreichend winddicht, abriebfest, einfach zu pflegen und lassen sich mit Wachs auch „tagesdicht“ imprägnieren. Sie sind vor allem angenehm zu tragen, weil sie weicher fallen und eine gefällige Haptik haben. Ein weiterer Vorteil: Sie sind leiser als synthetische Materialien. Wenn es kälter wird, sind Walkwolle und Lodenjacken weitere Alternativen. Auch diese bieten lange Schutz gegen Nieselregen, Schnee und Wind und einen guten Klimakomfort.

Das Angebot ist vielfältig und jede Variante hat eigene Stärken. Es lohnt sich also, über die Hardshell hinauszugucken.

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Membranen schützen vor Witterungseinflüssen und sorgen für höchsten Klimakomfort: Wasserdichtigkeit, Winddichtigkeit und Atmungsaktivität.
© GORE-TEX

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MEMBRANEN

Wasserdichte Jacken mit Membranen gibt es in unterschiedlichen Verarbeitungen. Für Outdoor-Aktivitäten sind vor allem 2- und 3-Lagen-Verarbeitungen relevant.

Bei der 2-Lagen-Jacke ist die Membran auf der Innenseite mit dem Oberstoff laminiert. Das Futter liegt lose an. 2-Lagen-Jacken sind etwas weicher im Tragekomfort. Sie gelten bereits als rucksacktauglich, allerdings ist eine Schulterverstärkung hilfreich.

Bei 3-Lagen-Jacken werden alle Schichten, also Oberstoff, Membran und Futterstoff, zu einer Lage laminiert. Das macht sie etwas brettiger, aber auch viel robuster. Sie sind auch für schwere Tourenrucksäcke geeignet, für den Alpinsport oder Expeditionen.

2,5-Lagen-Jacken sind streng genommen keine Membranjacken, sondern Jacken mit Beschichtungen. Gegenüber der normalen, mikroporösen Beschichtung haben diese Jacken auf der Innenseite anstatt eines schweren Futterstoffes eine zusätzliche, nicht durchgehende „Abstandbeschichtung“, damit das Material hautfreundlicher wird. Sie sind also sehr leicht, klein im Packmaß und ideal als Notjacke. Allerdings ist die Lebenserwartung von 2,5-Lagen-Jacken geringer als von Membranjacken.

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